Das Museum am Schölerberg in Osnabrück zählt zu den beliebtesten Museen in der Region. Das Naturkundemuseum mit seinem angegliederten Umweltbildungszentrum und Planetarium, beherbergt sowohl eine biologische als auch eine international bedeutende Sammlung zur Erdgeschichte.
Das Gebäude ist der spiralartigen Form eines Ammoniten nachempfunden und wurde 1988 von dem Architekten Christoph Parade errichtet. Um die zentrale Eingangshalle sind Ausstellungsbereiche in einem aufsteigenden Fächer angeordnet. Die Ausstellungsräume haben weitgehend Tageslicht. Der unterste Fächer gliedert sich mit seiner Glasfassade an einen vorgelagerten See an. Als Highlight gilt die Rekonstruktion des Karbonwaldes im Zentrum des Museums und beherbergt die größten Schätze der Sammlung – darunter die 300 Millionen alte, europaweit einzigartige, versteinerte Siegelbaumwurzel mit einem Durchmesser von 6,5 m. Der Themenbereich Astronomie bildet den Auftakt der Ausstellung und ist radial um das Planetarium angeordnet.
Im Lebensraum Wasser wird die Bestandsarchitektur durch großflächige, raumübergreifende Podeste überbaut, die glatten Oberflächen werden durch das Lichtspiel des angegliederten Sees überspielt.Den Auftakt dazu bildet ein großzügiges Aquarium mit einheimischem Besatz. Der Lebensraum Wald ist von der abstrakten Inszenierung einer Waldlandschaft geprägt. In abstrahierte Stämme sind Exponate, Hörstationen und Grafikflächen integriert. Die Baumstämme sind aus der alten Ausstellung entstanden. Alte Kulissen wurden geschreddert, in eine Form gepresst und anschließend wiederverwendet.
Der Lebensraum „Offene Landschaft“ zeichnet sich durch eine gerasterte Topografie aus. Inspiriert von einer menschgemachten Landschaft, erstreckt sich dieser Themenbereich durch die Ausstellungsebene. Die Podeste schaffen eine spannende Landschaft und bieten vielfältige Vertiefungsebenen. Den Abschluss des Rundgangs bildet der Lebensraum „Stadt“. Die Architektur erhebt sich räumlich über den vorherigen Themenbereich „Offene Landschaft“ und greift verstärkt gegenwarts- und zukunftsrelevante Themen auf.
Der Landschaftsschnitt zieht sich als Achse durch die vier in der Ausstellung thematisierten Lebensräume. Die Umsetzung erfolgt als raumgreifendes Diorama und zeigt eine Echtzeitsituation der Landschaften des Osnabrücker Landes mit der jeweiligen Bodentypologie. Besucher des Museums erhalten so einen Einblick in die vielseitigen, artenreichen und doch sehr fragilen Naturlandschaften. Durch den Verzicht auf Verglasung und das offene Format wird diese Nähe unterstützt. Die Ausstellung zeichnet sich insbesondere durch spannende zukunfts- und gegenwartsorientiere Themen, freistehende Exponate und zielgruppenorientierte Interaktiva.